Nach den drei Tagen in Xela hatten wir also quasi den zentralen Touristenpfad (vielleicht mit Ausnahme von Chichicastenango) abgeklappert und wollten, bevor es in den Norden nach Flores und Tikal ging, noch einmal Orte besuchen, an die nur wenige Touristen hinfahren. Außerdem erschien es uns attraktiver und abenteuerlicher als wieder sündhaft teuere Shuttles (ca. 40$) nach Coban/Lanquin über den Panamericana zurück Richtung Hauptstadt zu nehmen. Es gibt zwar schnelle öffentliche Busse von Xela nach Guatemala, die wohl günstiger wären als die Touristen-Shuttle, aber wir wollten eigentlich nicht wieder quasi den gleichen Weg zurück. Also fuhren wir mit einer Camioneta vom Terminal Minerva in Xela Richtung Huehue. Die Fahrt dauerte zweieinhalb Stunden und vor allem im ersten Streckenteil kamen wir kaum voran. Vom Bus aus sahen wir erst, wie groß Xela wirklich ist, und bis zur Abzweigung nach San Francisco El Alto war wirklich äußerst zäher Verkehr. Danach ging es flugs voran, immer wieder stiegen Leute zu, der Bus wurde immer voller. Unsere Sorge, von Huehue würde es schwierig sein nach Todos Santos zu gelangen, erwies sich nach dem Aussteigen sogleich als unbegründet: wir wurden angesprochen, wohin wir möchten, und gleich daneben am durchaus überschaubaren Terminal wartete schon der Microbus nach Todos Santos. Es blieb noch Zeit, um aufs WC zu gehen, und eine Kleinigkeit zum Essen zu kaufen, dann stiegen wir in den Bus, die Rucksäcke kamen wie immer aufs Dach, und sobald der Bus halbwegs voll war fuhren wir auch schon los.
Todos Santos Chuchumatan ist bekannt dafür, dass auch noch die Männer Tracht tragen. Vor allem die Rot-weiß-rot gestreiften Hosen sind ein Blickfang, auch die Hüte dürfen bei den Erwachsenen Männern nicht fehlen, und einen solchen sahen wir gleich im Bus. Die Fahr führt zuerst ca. 1000hm hinauf auf die Hochebene und dann diese entlang. Es ist eine eigene Welt dort oben, ein ganz anderes Guatemala, die Landschaft ist zwar im Vergleich zu den (Nebel)wäldern rund um Xela oder auch dem Lago Atitlan, wo auch in der Trockenzeit viel grün ist, eher karg, aber gerade das macht sie so speziell.
Es gibt dort oben nur ein paar kleine Siedlungen, eine Abzweigung führt weiter nach Norden Richtung San Juan Ixcoy und San Pedro Soloma, doch wir fuhren weiter nach Westen. Die Straße führt immer noch gemächlich aufwärts und erreicht den höchsten Punkt wohl bei knappen 3300-3400m, von dort geht es dann recht steil hinab ins Tal und nach Todos Santos, das sich "nur" auf 2500m befindet. Unterwegs sind schon immer mehr Männer in der bekannten Tracht zugestiegen, die fuhren wohl alle gerade von der Arbeit auf den Feldern der Hochebene heim, denn es war schon fast vier Uhr nachmittags.
Es gibt dort oben nur ein paar kleine Siedlungen, eine Abzweigung führt weiter nach Norden Richtung San Juan Ixcoy und San Pedro Soloma, doch wir fuhren weiter nach Westen. Die Straße führt immer noch gemächlich aufwärts und erreicht den höchsten Punkt wohl bei knappen 3300-3400m, von dort geht es dann recht steil hinab ins Tal und nach Todos Santos, das sich "nur" auf 2500m befindet. Unterwegs sind schon immer mehr Männer in der bekannten Tracht zugestiegen, die fuhren wohl alle gerade von der Arbeit auf den Feldern der Hochebene heim, denn es war schon fast vier Uhr nachmittags.
Angekommen im Ort fielen uns die vielen "herumlungernden" Leute auf, vor allem die Männer standen im Zentrum auf der kleinen Plattform/Terrasse und schauten von der Brüstung hinunter. Leider gibt es ein ausgeprägtes Alkoholproblem im Ort, viele Männer betrinken sich ab Mittag und vor allem am späten Nachmittag liegen dann schon einige besoffen herum. Wir vermuten, dass der Grund hierfür eine Mischung aus Zukunftsängsten ist, Beschäftigungslosigkeit, und der Tatsache, dass so viele junge Menschen ihr Glück im Ausland, vor allem den USA versuchen, und von dort einen Teil ihres Gehaltes an die zurückgebliebenen Verwandten überweisen. Im Ort war alles größtenteils so irrsinnig billig (recht große Portion frisch frittierter Pommes 3Q, Essen im Comedor 20Q, Übernachtung im DZ 120Q), sodass wir vermuteten, die Einkommen dort sind noch einmal deutlich niedriger als die 100-150€ im Rest des Landes. Diese Vermutung hat sich indirekt bestätigt, als wir einen Kartoffelbauern ansprachen und er uns erzählte, dass sie für einen 50kg-Sack von Kartoffeln nur 70Q bekommen, und das, obwohl die Kartoffeln aus dieser Gegend zu den besten des Landes zählen.




Wenn ihr ein traditionelles Dorf in abseits der Touristen Pfade erleben wollt und wanderbegeistert seid, fahrt hin!
Dort kann man definitiv noch Einheimische erleben, die noch nichts von Smartphones, Internet etc. wissen und auch sonst von der Globalisierung zumindest in der direkten Weise unberührt geblieben sind.
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